Die Herbstzeit in Südtirol ist für mich die schönste Jahreszeit. Die Natur zeigt sich von ihrer besten Farbpracht und die Temperaturen sind herrlich. In Südtirol gibt es das ganze Jahr über schöne Bräuche und Traditionen. Mein liebster Brauch ist „Törggelen“ im Herbst. Dafür wird jedes Jahr ein Wochenende fest eingeplant.
törg·ge·len
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Der Begriff Törggelen kommt aus dem Lateinischen „torquere“, das „Wein pressen“ bedeutet. In der Tat findet das traditionelle Törggelen immer nach der Weinernte statt. Dem Brauch nach trafen sich die Helfer der Weinlese zu einer gemeinsamen „Marend“ (dt. Jause) mit Südtiroler Spezialitäten. Der Brauch hat sich bis heute bewährt.
Wohin geht man am besten TÖRGGELEN?
Seit einigen Jahren gehe ich jedes Jahr törggelen. Doch auch als Einheimischer bin ich jedes Jahr wieder überfordert, in welchen Buschenschank wir gehen sollen. Der Brauch ist besonders beliebt im Eisacktal, als auch im Überetsch. Beides kann ich euch sehr empfehlen. Das Panorama des Eisacktals ist ein Traum. Ich liebe den Blick in die Ferne auf die Berge.
- Tipp: Einen Ausflug ins Eisacktal kann man mit der Besichtigung des Kloster Säben, als auch einen kleinen Abstecher nach Klausen kombinieren.
Im Überetsch ist es etwas flacher, aber genauso schön inmitten der Weinberge. Es bietet sich besonders gut auf Grund der Nähe zur Bozner Altstadt für ein anschließendes Weggehen an.
- Tipp: In der Überetscher Gegend könnt ihr es mit einigen Kellerei-Besuchen kombinieren. Besonders schön ist die Kellerei St. Michael Eppan, Manincor und die Kellerei Alois Lageder. Oder ihr macht eine Wanderung durch die Rastenbachklamm bis zum Kalterer See.
Unser Törggele-Tag beginnt meist mit einer Wanderung zum Buschenschank. Hier muss man lediglich beachten, dass man nicht zu spät losgeht mittags, da es schnell dunkel wird im Herbst. Im Eisacktal geht die Sonne bereits gegen 17:00-17:30 Uhr unter.
Auch dieses Jahr hatten wir ein wunderbares Törggelen in Südtirol. Das Wetter war fantastisch.
Wir waren im Obermoserhof ober Schnauders (Feldthurns). Zuvor machten wir einen 1,5 Stunden Rundspaziergang nach Garn. Der Spaziergang startete direkt beim Gasthaus, sodass wir die Autos gleich dort parken konnten.
Ein anderes Jahr sind wir von Klausen über den Kastanienweg hoch zum Larmhof in Villanders gewandert, das ich euch auch sehr empfehlen kann. Allerdings müsste man dann die Autos direkt zum Buschenschank stellen oder einen Shuttle organisieren.
- Ein Tipp für euch: am besten schaut ihr auf Sentres, welche Wanderung zu/von/an eurem Gasthof führt. Die Südtiroler Outdoor-Aktivitäten Website ist besonders hilfreich. So könnt ihr eure Wanderung/Spaziergang einfach planen.
Der Nachmittag war so schön, dass wir im Anschluss im Obermoserhof noch auf der Terrasse die letzten Sonnenstrahlen bei einer Südtiroler Marend mit Speck, selbstgemachten Käse und Wein genießen konnten.
Was isst man beim TÖRGGELEN?
Traditionell wird Südtiroler Hausmannskost serviert. Ein klassisches Törggele-Menu besteht aus einer Gerschtsuppe, Schlutzkrapfen oder ein Knödeltris als Vorspeise. Der Hauptgang besteht aus einer Schlachtplatte mit Sauerkraut, Surfleisch, Rippelen, Haus- und Blutwurst. Den süßen Abschluss machen Krapfen und natürlich geröstete Kastanien. Der Verdauungsschnaps am Ende wird meistens vom Wirt höchstpersönlich serviert. In vielen Törggele-Lokalen ist außerdem auch für musikalische Begleitung auf der Ziehharmonika gesorgt. Törggelen ist jedes Jahr wieder „a Gaudi“.
Törggelen in Südtirol
Diese Gasthöfe kann ich euch sehr empfehlen:
Eisacktal
- Moar zur Viersch in Verdings
- Huber in Pardell
- Larmhof in Villanders
- Obermoserhof in Schnauders
- Hienghof in Klausen
- Buchnerhof in Lajen
Bozen & Umgebung
- Burgruine Rafenstein in Bozen
- Noafer in Jenesien
- Ebnerhof in Ritten / Atzwang
Überretsch
- Paulsner Dorfkeller
- Ansitz Zinnenberg in Eppan
- Harrerhof in Girlan
Fabelhafte Fotos mit traumhafte Landschaft ausführliche Informationen, wunderschöne Menschen und dazu die Tradition mit dem besonders einladende Leckereien…
Einfach Klasse!!!