Seven Miles by Seven Miles, 7×7 – so klein ist San Francisco. Berlin ist im Vergleich 7,3 Mal so groß. Na wer rechnet vor, wie groß Berlin ist? Ich lasse es lieber. Und dennoch wirkte San Francisco für mich riesig. Riesig, weil es eine unglaublich spannende, moving, junge und hippe Stadt ist. Die kalifornische Stadt hat einen unglaublichen Vibe auf mich hinterlassen. Ich würde morgen sofort wieder in den Flieger steigen und einen Städtetrip machen. Oder etwa das Umlang von San Francisco zu erkunden. Dies hat auch einiges zu bieten.
- Hier gelangt ihr zu all meinen West Coast Roadtrip – Beiträgen!
- Alle USA – Beiträge findet ihr hier!
SAN FRANCISCO Neighborhoods Guide
San Francisco kann man sehr gut in drei bis vier Tagen besichtigen. Doch mehr Zeit lohnt sich allemal. Als wir das erste Mal nach San Francisco reinfuhren (natürlich extra vom Norden stadteinwärts über die Golden Gate Bridge), waren wir sofort verzaubert von den hübschen, bunten Häusern und den steilen Straßen. Noch dazu kommt, dass San Francisco das volle Paket hat: das Großstadtleben, sehr viele große und kleine Parks als Rückzugsorte (Presidio, Golden Gate Park und Lake Merced zählen hier zu den Größten) und dazu noch eine pulsierende Foodszene.
Neben einem klassischen Städtetrip bietet San Francisco demnach die Möglichkeit ein paar ruhige Stunden am Stand in oder außerhalb der Stadt zu verbringen, eine Fahrradtour durch die Muir Woods oder nach Sausalito zu machen. Entlang der Küste der Golden Gate Bridge kann man sogar entspannte Wanderungen machen.
Die VIERTEL
Ich habe lange überlegt, wie ich euch die Stadt am besten vorstelle. Ein San Francisco Neighboorhoods Guide schien mir hier am passendsten. Let’s do this!
via Etsy
Im Norden San Franciscos findet ihr die Viertel Presidio, Marina, Cow Hollow und Pacific Heights über Russian Hill, North Waterfront entlang des Wassers bis hin zum Financial District und Down Town.
Im Zentrum Haight mit den hippen Mikro-Vierteln Haight-Ashbury, Haightfilmore, Buena Vista, westlich davon Sunset, Castro, Mission und Potrero Hill.
Im Süden findet ihr vorwiegend ruhigere Wohnviertel.
- Bitte steinigt mich nicht, wenn ich hier Viertel und Mikro-Viertel vermische. Angeblich entstehen. in SF immer neue Unterbezeichnungen für die Viertel.
Für einen klassischen Touri-Trip wird man sich vorwiegend in den Vierteln rund um die San Francisco Bay und Pacific Ocean Bay bewegen. Wir haben uns natürlich auch noch Fernab der Touri-Spots noch vieles mehr angesehen.
DOWN TOWN / FINANCIAL DISTRICT / CHINA
Wir haben in Down Town nahe des China Town übernachtet. Das Hotel Triton, ein süßes Boutique Hotel, war für uns die perfekte Ausgangslage. Von dort aus waren wir super schnell überall. Zum bekannten Union Square sind es beispielsweise bloß 5 Minuten zu Fuß. Das Südlichste, das ihr wohl in San Francisco erkunden werdet, ist das Mission District (10-15 Minuten mit dem Auto). Vergleichsweise sind es zum westlichsten Punkt auf der Sightseeing-Liste, dem Baker Beach, auch bloß eine 15-20 minütliche Fahrt. Für meinen nächsten Trip würde ich aber eher in einem der „hippen“ Nachbarschaften, wie beispielsweise im Castro übernachten. Mehr gleich dazu, warum.
Down Town und das Financial District sind überschaubar, aber wirken durch die Hochhäuser dennoch riesig. Hier bin ich mehrmals auf die traditionelle Cable Car on und off gehopst, habe die beeindruckende Transamerica Pyramid von unten gesehen, das San Francisco Pendant zum Flat Iron Building bestaunt und durch das Banker Viertel Abends flaniert. Die Viertel versprühen amerikanischen Großstadtflair, aber mehr ist es meiner Meinung nach nicht.
- Tipp: Am Samstag findet auf dem Union Square immer einer der bekanntesten Obst- und Gemüsemärkte statt, wo angeblich alle bekannten Chefs ihre Köche frühmorgens zum Einkaufen hinschicken.
China Town ist schön abends zu flanieren, doch hier schließen die Läden relativ früh. Bei uns war es gegen 19:30 schon komplett ausgestorben. Ist hier am Wochenende mehr los? Bestimmt.
MARINA / NORTH WATERFRONT / NORTH BEACH
Die Nordküste der Stadt kann man wunderbar auf dem Fahrrad, oder auch mit einer geführten E-Scooter-Tour bis hin zur Golden Gate Bridge erkunden. Die meisten Touren oder Verleihe findet ihr bei der Fisherman’s Warf. Wer sich noch nicht genug sportlich betätigt hat, kann auch bis nach Sausalito auf die andere Straßenseite fahren. Wir wählten dann doch die bequemere Variante und sind mit dem Auto rübergedüst. Der Pier 37 ist natürlich auch ein Muss. Nachdem wir uns im Eagle Café bei einem klassischen Crab Roll gestärkt haben, besuchten wir die Seehunde am Wasser. Am späten Nachmittag stiegen wir auf ein Segelschiff und schipperten vorbei an Alcatraz zur Golden Gate Bridge rein in den Sonnenuntergang.
- Die E-Scooter Tour haben wir über die Electric Tour Company gebucht. Die Tour ist nicht ganz günstig und kostet 85$ – 105$.
- Tipp: Außerdem haben ein Besichtigung von Alcatraz sehr viele empfohlen. Ihr müsst hierfür aber rechtzeitig ein Ticket buchen (könnt ihr hier tun), da diese immer ausgebucht ist. Ich würde den Sunset Sail auf jeden Fall der Besichtigung von Alcatraz vorziehen.
GET THERE
Es bietet sich an von Union Square mit der famosen Cable Car bis zur letzten Haltestelle zur Marina / Nort Waterfront zu fahren.
SUNSET SAIL
www.adventurecat.com
$60 / person including free drinks and some snacks
PACIFIC HEIGHTS
Pacific Heights ist die teuerste Nachbarschaft San Franciscos. Die berühmte Fillmore Street oder wie Locals sagen, The Fillmore, lädt auf eine kleine Shopping-Tour ein. Außerdem findet ihr hier zahlreiche Michelin-Sterne-Lokale, wie beispielsweise SPQR, State Bird Provisions und The Progress.
Zu empfehlen sind hier die Lion Street Steps, die der Ausgangspunkt für unseren Spaziergang durch den Presidio Park waren. Oben angekommen, könnt ihr den Ausblick auf die Bay genießen.
- Tipp!! vom Alta Plaza oder Lafayette Park habt ihr eine tolle Aussicht auf die Stadt.
PRESIDIO
Preisdio war bis Mitte der 90iger ein aktiver Stützpunkt der U.S. Army. Die 790 Gebäude, die früher als Unterkünfte dienten, sind heute ein interessantes Beispiel für Militärarchitektur in Kombination mit dem Wandel der Zeit.
95% des Viertels (correct me if I’m wrong) besteht aus dem Presidio Park. Für ein paar Stunden Erholung und Sport der perfekte Ort. Die Flora und Fauna erinnert mich stark an die mediterrane von Sardinien. Der Presidio Park bietet unter anderem auch interessante Kunstinstallationen „Art in the Park“ von Andy Goldsworthy. Falls ihr hungrig werdet, gibt es leckere, nicht ganz günstige Sandwiches oder Burger im Presidio Social Club.
- Im Sommer kann man hier beim Crissy Field entspannt bei den Barbecue Pits grillen.
Spots not to miss: den Yoda-Brunnen, Sunset am Baker Beach, gemütlich beim Kaminfeuer im Inn at the Presidio für ein paar Minuten verweihlen oder den Palace of Fine Arts besuchen.
- Anfahrts-Tipp: es gibt einen kostenlosen Shuttle Bus „Presidio Go“ von Downtown.
- Einen Besuch von Presidio könnt ihr mit der Besichtigung der Golden Gate Bridge kombinieren.
MISSION
Durch Mission sind wir leider nur kurz mit dem Auto durchgefahren. Das belebte Viertel zeichnet sich durch zahlreiche Graffitis, Kunstgalerien, alte Theater und vieles mehr aus. Außerdem ist es wohl das beste Viertel für Food & Drinks. Kalifornien verlassen ohne einen klassischen Taco gegessen zu haben, geht nicht. Die besten Taquerias findet man angeblich in Mission, beispielsweise Taqueria Cancun oder El Farlito.
- Tipp: In der Galeria de la Raza könnt ihr euch kostenlose Ausstellungen ansehen.
SUNSET
Sunset war einst eines der langweiligen, verschlafenen Wohnviertel im Westen von San Francisco. Die Langweile macht sich alleine schon auf der Karte sichtbar – es ist das größte Grid der Stadt, mit am meisten Einwohnern.
Doch dies ist nun vorbei. Es wurde von den vielen Studenten der San Francisco State University und City College San Francisco belebt. Und was wäre ein (Studenten)viertel ohne (bezahlbare) coole Bars und Restaurants? In Sunset gibt es bei San Tung’s Chicken angeblich die besten Chicken Wings der Stadt, die beste Pho der Stadt bei Quan Ngnon oder die besten Burritos außerhalb von Mission bei Gordos. Ein weiteres Foodhighlight ist Trouble Coffee and Coconut Club für seinen bekannten Cinnamon Toast. Aber genug Food-gespoilert, sonst lest ihr ja meinen Restaurant-Guide nicht mehr.
More to see!! Das De Young Museum oder den San Francisco Botanical Garden (falls ihr wirklich schon alles in der Stadt gesehen habt).
HAYES VALLEY
Painted Ladies werdet ihr in ganz San Francisco häufig sehen. Die bunten Victorian Houses wurden gegen Ende des 19th Jahrhundert errichtet. Wusstet ihr, dass ein Haus erst „Painted Lady“ bezeichnet wird, wenn seine Fassade mehr als drei Wandfarben enthält? Now you know.
Die bekanntesten Painted Ladies oder auch Seven Sisters genannt, sind jene aus Full House bekannt. Diese befinden sich beim Alamo Square im Westen von Hayes Valley. Vom Alamo Square habt ihr übrigens auch einen fantastischen Blick auf Down Town im Hintergrund. Ansonsten ist die Nachbarschaft recht nett zum flanieren.
- Hier findet ihr einen Guide für Hayes Valley!
CASTRO
Castro ist wohl das bunteste Viertel, das nicht ohne Grund. Es wird auch als die „Gayberhood“ von San Francisco bezeichnet. Die LGBTQ Nachbarschaft war unter anderem auch das Zuhause des Gay-Right Aktivisten Harvey Milk. Hier finden das ganze Jahr über bekannte Paraden statt. Castro war eines meiner Highlights. Wir nahmen an einem Urban Hike teil (wovon ich euch noch erzählen werde) und erkundigten die belebte Nachbarschaft mit seinen umso schöneren Häusern. Vom Castro Theater könnt ihr über den Tank Hill bis hoch zu den Twin Peaks spazieren. Die Aussicht von dort oben ist grandios.
- Shopping-Tipp!! Community Thrift in der 623 Valencia St. Hier findet ihr großartige Second Hand Artikel.
SAN FRANCISCO meine Reisezeit
Ich flog Mitte Oktober nach San Francisco, das ich euch sehr empfehlen kann. Mein sonst „heiliger“ Herbst-Monat stellte sich als die perfekte Reisezeit heraus. In San Francisco trafen wir auf angenehme Temperaturen und am Ende unserer Reise, waren es sogar nochmals 30° (dies ist allerdings für die Zeit sehr ungewöhnlich). Wer im Anschluss noch überlegt nach Yosemite oder Napa Valley zu fahren, trifft auf eine unglaubliche Herbstlandschaft. Zu Yosemite aber ein anderes Mal noch.
Getting around
Good to know: Verglichen mit Los Angeles ist das Öffentliche Nahverkehrsnetz super ausgebaut. Ihr könnt euch entspannt in den Bus, Tram, die urige Cable Car nicht zu vergessen oder in die BART (Regionalzug) setzen. Für viele Strecken lohnt es sich allerdings bequem ein Lyft (besonders während der „Prime Times“ ist Lyft preiswerter als Uber, aber immer noch günstiger als ein Taxi) zu bestellen.
Mietwagen parken in San Francisco
San Francisco mit einem Westcoast- oder längerem Roadtrip zu verbinden bietet sich auf jeden Fall an. Wir haben unseren Mietwagen bequem in einer Tiefgarage geparkt. Dies hatten wir vorab über Bestparking gebucht. Achtung: Die meisten Parkgaragen verlangen für SUV und In-Out’s zusätzliche Gebühren. Es gibt in den Wohnvierteln aber auch sehr viele kostenfreie Parkplätze.
Meine HIGHLIGHTS
- Mein absolutes Highlight von San Francisco war das erste Mal über die Golden Gate Bridge zu fahren. (kleiner Hinweis man zahlt nur Maut, wenn man in die Stadt reinfährt. Diese wird direkt abgebucht und ihr bekommt die Abrechnung direkt über den Autoverleih. Hier gibt es eine kurzen Artikel darüber) Es lohnt sich auf jeden Fall stadteinwärst vom Norden einzufahren. Der Anblick der Brücke und Stadt im Hintergrund ist super imposant.
- Ein weiteres Highlight war unser Urban Hike mit den Urban Hikers. Diesen kann ich euch sehr ans Herz legen. Der Spaziergang durch die hügelige Nachbarschaft von Castro war super interessant und bietet die geballte Anzahl an Häuser-Inspiration.
- Den Sunset Sail mit Adventure Cat Sailing würde ich mir auch auf keinen Fall entgehen lassen.
Ich hoffe, dass ich euch einen guten Überblick über San Francisco geben konnte. Ein Restaurant und Café Guide folgt natürlich auch noch.